von Lisa St. (Teilnehmerin)
Derzeit dominieren Werte wie Wohlstand und Wachstum das Wirtschaftssystem, woraus eine stetige Beschleunigung resultiert, von der weder die Menschen noch die Natur profitieren. Vor allem stellt diese Entwicklung jegliche enkeltauglichen Klimaziele in Frage. Der Earth Overschoot Day rückt jedes Jahr mehr an den Anfang des Jahres und der Kampf um Ressourcen nimmt immer weiter zu.
Nach dieser Einführung stellte uns Christian Cray zwei mögliche Lösungskonzepte vor:
Vor einigen Jahren machte Ecuador der Weltgemeinschaft das Angebot, das Erdöl unter einem der weltweit artenreichsten Regenwälder im Yasuní-Nationalpark im Amazonas für immer im Boden zu belassen. Leider scheiterte dieser Vorschlag an der nicht vorhandenen Zahlungsbereitschaft der Industrienationen.
Trotzdem entwickelte sich aus diesem Vorschlag eine internationale Bewegung der „Yasunidos“, die auch in Deutschland aktiv und sicherlich unterstützenswert sind, weswegen ich mich auch direkt auf den Mail-Verteiler gesetzt habe ;)!
Fast gleichzeitig zu dem Vorschlag Ecuadors 2010 beschlossen 30.000 Repräsentant*innen der indigenen Völker und Gemeinschaften auf der 'Weltkonferenz der Völker' in Bolivien die Earth Rights Declaration, die der Natur eine eigene Rechtssubjektivität zuspricht. Dadurch könnten z.B. Anwälte und Umweltorganisationen im Namen der Natur ihre Rechte einfordern und auch rechtlich durchsetzen. Sie beinhaltet im Grunde Selbstverständlichkeiten, z.B. dass ....
Eine wunderbare Erklärung, vergleichbar zu den Menschenrechten, die das Leben auf und mit der Erde sicherlich von einem Tag auf den anderen fundamental verändern würden. Nur wie bekommen wir diese universellen Rechte der Natur umgesetzt? Dieser Frage haben wir uns auch im Workshop lange gewidmet, ohne eine konkrete Antwort zu finden. Meine persönliche Antwort: Vielleicht, indem wir jeden Tag nach ihnen leben und sie in die Welt hinaus tragen? Und zwar solange, bis auch die Politiker*innen dieser Welt die Earth Rights Declaration verabschieden!