Über den Workshop 'Für ein Leben im 4/4-Takt - Die 4-in-Einem-Perspektive' von Melanie Stitz

von Lisa St. (Teilnehmerin)

Hier ging es vor allem um die Frage, wie die vier Lebensbereiche Lohnarbeit, politische Einmischung, Reproduktion (z.B. kochen, putzen, Kinder erziehen) und Selbstentwicklung (z.B. lernen, lesen, träumen), welche im Alltag oft im Widerspruch zueinander stehen, wieder in Einklang gebracht werden können.

Melanie Stitz hat uns zunächst erläutert, dass es dazu vor allem ein anderes Zeitregime, ein anderes Demokratieverständnis, eine andere Vorstellung von menschlicher Entwicklung und eine andere Gerechtigkeit bräuchte. Die 4-in-Einem-Perspektive nach Frigga Haug sieht vor, dass man sich jedem der vier Lebensbereiche jeden Tag vier Stunden widmet, sodass acht Stunden zum Schlafen bleiben. Als direkte Konsequenz leitet sich daraus eine Änderung der Normalarbeitszeit und die Forderung nach einer „Teilzeit für alle“ ab. Wie dieser Ansatz konkret in unserer derzeitigen Gesellschaft umzusetzen ist, haben wir lange diskutiert und bleibt weiter spannend.

Was ich in jedem Fall aus dem Workshop mitnehme, ist ein größeres Bewusstsein zu überprüfen, ob ich mich tatsächlich jeden Tag in irgendeiner Form jedem dieser vier Lebensbereiche gewidmet habe. Im Zentrum des Workshops und auch für mich in der Reflexion steht dabei immer die Frage: „Was würde ich machen, wenn ich mehr Zeit hätte?“